Bord Tagebuch - Finnland - Schweden

Meldung

Hafentag!

 Vormittags tagen die Commodores der Segelvereine die im ICCY zusammengeschlossen sind. Das Ergebnis wird traditionell am Gala-Abend bekannt gegeben.
Um 11°°h werden wir zum Mittagessen in ein Restaurant im Universitätsviertel gefahren. So kurz nach dem Frühstück eigentlich ein bischen früh. Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, was wir schon wieder verputzen können. Die finnische Küche ist seeehr lecker.
Im Anschluß daran lädt uns Pekko, einer unserer finnischen Gastgeber und sowohl Professor als auch im Management der Universität Aalto tätig, zu einem Spaziergang zumAalto Ice Tank ein. Das ist ein mehrfach nutzbares Simulator-Becken für Schiffe, Ausrüstung und Eisgang-Berechnungen. Danach erklärt uns Pekko eine kleine jedoch feine Mineraliensammlung und was man daraus alles an Dingen für den täglichen Gebrauch machen kann. Ebenfalls auf dem Universitätsgelände befindet sich ein Projekt zur Ausnutzung der Erdwärme. Es wird ein Loch gebohrt von max. 7 km Tiefe. Allerdings haben sie bei 6,5 km erst einmal Schluß gemacht, weil kleinere Erdbeben dadurch ausgelöst wurden. Dann soll ein zweites ebenso tiefes Loch gebohrt werden, das mit dem ersten verbunden wird. Danach wird Wasser in das erste Loch gepumpt, durch die Erdwärme erhitzt und durch das zweite Loch wieder nach oben gepumpt. Ein tolles Projekt, wenn es denn funktioniert. Weil es heute so warm ist, erfrischen wir uns in einer der zahlreichen kleinen Bierbrauereien, die hier ihre Nische entdeckt haben. Sie brauen ganz spezielles Bier. Es wird mit Kräutern oder Fruchtessenzen angereichert. Diese Variante wird von den Finnen offenbar sehr geschätzt.
Auf dem Gelände sehen wir zum ersten Mal einen Bus-Linien-Verkehr mit kleinen Bussen ohne Fahrer. Das ist die Zukunft, wir sind beeindruckt.
Das Menü unseres Gala-Abends ist wieder einmal beeindruckend. Die Tischordnung ist gemischt, wie es dem Sinn unserer Vereinslosung entspricht: „The sea and the friends we make from it are magic“. Die Konversation wird auf englisch geführt.
Hannu Lane, unser vorheriger langjähriger General Sekretary und Multitalent in Sachen Beherrschung verschiedener Instrumente, hat es mit seiner Band übernommen, den Abend musikalisch zu begleiten.
Als nach den wohlgefälligen Reden der einzelnen Commodores, der Überreichung von Geschenken an die gastgebenden Finnen, der Ehrungen verschiedenster Art, wer ist das älteste Mitglied, wer hatte die längste Anreise oder wer ist in der kürzesten Zeit angereist (da schlägt unser Gregor wohl alle Rekorde; er hat es in 7 Tagen geschafft bei nahezu ständigem Nordwind von 6 Windstärken und mehr) wollen wir dann endlich das Tanzbein schwingen. Aber das Vergnügen währt nur kurz. Als die Stimmung sozusagen auf dem Höhepunkt ist, geht das Licht aus, allerdings sofort wieder an, das wiederholt sich zweimal. Zumindest wir können uns darauf keinen Reim machen. Als sich das dann um 23.30h wiederholt, ist auch uns klar, der Abend ist zuende. Das erinnert uns an die Sitte in England, wo die Glocke ertönt und der Wirt ruft: „Last order, please“.

Meldung

Hafentag!

 Um 9°°h treffen wir uns wieder im „Blauen Peter“ zum Brunch. Wir speisen ein letztes Mal exklusiv miteinander, wobei ein Hauch von Melancholie über dem Ganzen liegt. Wir treffen uns am Flaggenmast. Eric  feuert erneut seine Minikanone ab. Wir sind jedes Mal wieder erstaunt, wie laut dieses kleine Teil ist. Dann werden die Flaggen eingeholt. Pokal und Flagge werden an den Commodore des Segelvereins/Landes übergeben, das die Ralley im nächsten Tag ausrichtet. Im nächsten Jahr sind die Esten wieder federführend und planen eine Veranstaltung auf der größten der estnischen Inseln, Saaremaa, in Kuressaare.
Wir nehmen unsere Festbeflaggung runter und die ersten Schiffe legen ab. Wir wollen noch ein wenig bleiben. Zunächst machen wir uns auf den Weg zum Supermarkt. Wir wollen unsere Obst- und Gemüsebestände auffüllen. Die Crew backt einen Kuchen.  
Im Hafen bleiben 5 deutsche Schiffe liegen, sie wollen erst morgen weiter segeln. Wir verabreden uns für den Abend zu einem letzten gemütlichen Zusammensein.

Meldung

Hafentag!

Wir wollen noch einmal durch die Innenstadt Helsinkis flanieren bevor wir diese wunderschöne Stadt wieder verlassen. Dazu gehört auch der Besuch der außergewöhnlichen Felsenkirche. Sie gilt als herausragendes Beispiel für die finnische Architektur der 1960er Jahre und ist dem späten Expressionismus zuzuordnen.
Die Kirche wurde 1969 fertiggestellt. Sie wurde in einen Granitfels hineingebaut, durch das Kupferdach mit 180 Fenstern kommt jedoch Tageslicht herein. Die fünf bis acht Meter hohen Kirchenwände bestehen aus unbehauenem Fels. Die Kirche hat bis zur Kuppelspitze eine Höhe von 13m. Im Hafen liegt zumindest ein Kreuzfahrtschiff, entsprechend groß ist der Andrang vor der Kirche. Zunächst wundern wir uns, wieso direkt vor dem Eingang ein Auto steht. Wenig später kommt eine Hochzeitsgesellschaft aus der Kirche. Endlich können wir rein. Natürlich ist es sehr unruhig aber das nehmen wir in Kauf. In der Kirche gibt es auch einen Verkaufstresen für Erfrischungen etc. Neben der Verwendung für Gottesdienste der evangelischen Kirchengemeinde wird die Kirche regelmäßig für Konzerte genutzt.
Wir schlendern die Esplanade entlang, einer kleinen Parkanlage, die vom Hafen ausgeht und von der finnischen Bevölkerung sehr geschätzt wird. Hier tummeln sich einige „Paradiesvögel“, diverse mobile Erfrischungswagen mit Kaffee, Eis (die Kugel für 3,80€) und einer Konzertbühne, deren Klängen man vom gegenüber liegenden Kaffeehaus bequem lauschen kann.
Am frühen Abend machen wir uns auf den Heimweg. Dieses Mal wollen wir die Metro nehmen. Uns fällt auf, daß sie ziemlich tief unter der Erde verläuft. Entsprechend lang sind die Rolltreppen. Um das zu dokumentieren, macht der Skipper noch ein fröhliches Foto von der Crew  bevor er die Rolltreppe kopfüber hinunter stürzt.  Der Skipper, bemüht schnell wieder auf die Beine zu kommen, bemerkt zunächst gar nicht so recht, welche Verletzungen er davongetragen hat. Er blutet sehr stark, weil er blutverdünnende Medikamente einnimmt. Gebrochen scheint glücklicherweise nichts zu sein. Am Schiff angekommen, schauen wir uns die Verletzungen näher an. Jede Menge Abschürfungen, sein linker Arm und Bein sieht aus wie durch den Wolf gedreht. Unangenehmer ist der tiefe Schnitt in der Hand. Wir sind froh, daß außer uns auch noch die Ortelsburg III mit Gregor und Ivonne im Hafen liegen. Gregor ist Arzt (Handchirurg) und wir bitten ihn, sich die Verletzungen anzusehen. Da er Nadel und Faden nicht zur Hand hat, versucht er den tiefen Schnitt in der Handfläche mittels Pflaster zusammen zu halten. Gregor verbindet Arm, Bein und Hand. Der Skipper freut sich, daß er den Kopf nicht auch noch bandagiert. Tja, auf die entspannenden Saunagänge muß er fürs erste verzichten.

Meldung

Um den Skipper zu schonen, haben wir uns entschlossen, noch einmal Ormholmen anzulaufen und dort 1-2 Tage zu bleiben, auch um das Geschehene zu verarbeiten. Der schöne Sonnenschein, das freundliche Wetter tragen wesentlich dazu bei, sich darüber zu freuen, daß nicht Schlimmeres passiert ist.

Meldung

- Hafentag -

Heute ist der Himmel schon morgens bedeckt und es dauert auch nicht lange bis es zu regnen anfängt. Wind ist auch keiner da - wir versäumen also nichts. Die Hälfte der Mannschaft genießt das Saunavergnügen während die andere Hälfte Handlangerdienste wie Ofen auf Temperatur halten, Aufguß machen, Holz heranschleppen übernimmt. Danach beschäftigt sich die Crew  den ganzen Tag damit, das Logbuch auf den neuesten Stand zu bringen. Um Mitternacht - der Skipper liegt schon lange in seiner Koje - ist es endlich soweit. Alle Bilder sind eingepflegt und mit Kommentaren versehen. Ein paar Bilder stehen zwar noch auf dem Kopf aber das wird auch noch behoben.  Die Crew bittet alle Leser, noch einmal zurück zu blättern um die passenden Bilder zu genießen. Hier noch einmal der Hinweis, ein klick auf das Bild, es ploppt auf und der Genuß ist doppelt so schön.

Viel Spaß!

Meldung

Heute scheint die Sonne wieder als wenn nichts gewesen wäre und wir sind dankbar dafür. Skippers Verbände lösen sich so langsam und der Skipper ist neugierig wie es darunter aussieht. Er entscheidet, daß es am besten ist, die Wunden an der Luft heilen zu lassen. Das funktioniert so lange, wie er nirgendwo anstößt. Na ja, wir haben ja Pflaster und Binden genug an Bord.
Der Wunden sind genug geleckt, heute soll es weiter gehen. Zumal sich die Möglichkeit eines Treffens mit unseren Freunden aus Gelsenkirchen anbahnt. Sie sind ebenfalls auf Segeltörn. Als Treffpunkt schält sich Hankö heraus. Jedoch ist ihr Zeitplan wesentlich enger getaktet. So planen sie, morgen von Hankö aus in einem Rutsch die ca. 70 Meilen nach Helsinki zu kommen. Das ist bei dem schwachen Wind nur mit Motorkraft möglich und auch nur, wenn sie ihren Kurs gleich auf die offene See abstecken. Da wird es wohl keine Berührungspunkte zwischen uns geben können – schade!
Unser Ziel ist erneut die Insel des HSK, Hasselholmen. Als wir nach 9 Stunden und 44 Meilen dort festmachen, sind wir froh, als endlich Ruhe im Schiff ist. Die Wettervorhersage macht uns keine Hoffnung auf guten Segelwind bis zum Ende dieser Woche. Wir überlegen, wie wir am Besten damit umgehen.

Meldung

Dient nur der Navigation!